Hier zeige ich nur Bilder, die für die FotoGrün Fotografie-Kurzausbildung und für die Fotografie-Kreativworkshops interessant sind. Meine künstlerischen Arbeiten sind hier zu finden: www.lichtbilder-wagner.at.
Die Vielseitigkeit von Natur- und Landschaftsfotografie
Natur- und Landschaftsfotografie ist eines der ganz alten Genres der Fotografie, und es ist sehr vielseitig. Bei der FotoGrün – Fotografie-Kurzausbildung und in den Kreativworkshops werden wir uns mit verschiedenen Zugängen und Ausdrucksformen auseinandersetzen. Der klassische Zugang als Fortsetzung der Landschaftsmalerei kommt dabei ebenso vor wie erweiterte Ansätze, etwa symbolhafte Fotografie, abstrakte Fotografie, konkrete Fotografie, gesellschaftskritische Natur- und Landschaftsfotografie oder auch die Verknüpfung von Fotografie und Land Art.
Beim Klassischen Zugang zur Natur- und Landschaftsfotografie ist die Fotografie sozusagen eine Fortsetzung der klassischen Landschaftsmalerei: Ein schönes Motiv – wobei: Was ist „schön“ und wozu dient es? – will festgehalten werden. Die Komposition, der Standpunkt, die Wahl des Objektivs (Weitwinkel, Normalobjektiv, Zoomobjektiv etc.), die Wahl der Technik (Blendeneinstellung, Belichtungszeit, Filter etc.), sprich ganz allgemein der fotografische Zugang soll das Motiv entsprechend abbilden. Oft sind solche Fotografien einer romantischen Haltung treu, bilden Idyllen ab oder zeigen Spektakuläres.
Detailaufnahmen sind so alt wie die Fotografie selber. Mit einem speziellen Makro-Objektiv kann man Details besonders gut ins Bild setzen und hervorheben, vielleicht um das normalerweise Unbeachtete zu fotografieren, oder ganz einfach um die Fülle und Vielfältigkeit im Kleinen abzubilden. Kleines wird dabei ganz groß, vor allem, wenn man ein passendes Makro-Objektiv verwendet.
Das Spannende dabei ist unter anderem, dass man sich schon bei der Vorbereitung (bei der Suche nach einem Motiv, beim Aufstellen des Stativs etc.) auf die Details in der Umgebung einlässt, die man sonst leicht übersieht. So kann bereits die Suche nach einem Motiv eine besondere Entdeckungsreise sein, bei der man auf Unerwartetes und Interessantes stößt! Mit den technischen Eigenheiten eines Makro-Objektivs lässt sich das Motiv dann wunderbar vor einem verschwommenen Hintergrund darstellen, damit es umso deutlicher in den Vordergrund treten kann und präsent ist.
Bei FotoGrün besprechen wir alle technischen Details und Voraussetzungen für die Makrofotografie, und ich gebe Ihnen allerlei Tipps und Tricks aus der Praxis.
Reduktion auf Besonderheiten, auf das Wesentliche, Fokussierung, Abstraktion. Die Bestandteile der Landschaft bzw. des Motivs verdichten sich. Die Anordnung von Flächen, Linien und Punkten sowie von Farben und Kontrasten, also die Komposition, tritt dabei viel mehr in den Vordergrund, als es sonst der Fall ist.
Warum manuell fotografieren?
Es ist zwar bequem, auf dem Fotoapparat den Automatikmodus einzuschalten, draufzuhalten und die Kamera die Arbeit machen lassen – aber Sie verschenken sich alles, was Kreativität, Individualität und Freude mit dem entstandenen Bild betrifft!
Wenn man ein eigenes, besonderes Bild erstellen will und nicht gerade „schnell ein Foto“ für eine schnelle Nachricht mit dem Smartphone braucht, dann ist es immer befriedigend, selber zu gestalten und den „grünen Modus“ der Kamera zu verlassen. Das ist nicht schwer und es ist auf jeden Fall erfüllend! Es gibt nur ein paar Grundsätze, die man kennen muss, und schon ist der Weg frei – mit ein bisschen Anleitung und Übung.
Ihre Bilder werden auf jeden Fall Ihre eigene Handschrift tragen – und nicht (wie zum Beispiel bei der Belichtung und beim Weißabgleich) die eines Algorithmus, der vom Kamerahersteller in einer Fabrik eingegeben wurde und nur den Durchschnitt widerspiegelt.
Außerdem brauchen Sie für Ihre eigenen Bilder ganz sicher nicht die aktuellste und teuerste Kamera auf dem Markt: Nicht die Ausrüstung macht das Foto, sondern Sie selber.
Das Zeitproblem, das vielleicht gar keines ist
Ihnen fehlt die Zeit dazu? Es ist ganz oft – eigentlich meistens – eine Sache der eigenen Entscheidung, sich für etwas ganz explizit Zeit zu nehmen! Damit sind wir auch bei den Themen Achtsamkeit und Langsamkeit und bei bewusstem und aufmerksamem Handeln.
In einer Zeit der extremen Bilder- und Informationsflut ist es wichtig geworden, sich aus diesem Strudel herauszunehmen.
„Ich nehme mir jetzt ganz bewusst Zeit, setze mir keine Zeitgrenze, sehe mir die Welt selber an, hetze dabei nicht einem vorgegebenen Standard nach, bin selber kreativ, lasse Neues zu.“ Das ist nicht einfach nur eine meditative Übung (was nebenbei gesagt ja nicht schlecht ist), sondern auch das (Wieder)Entdecken der eigenen Kreativität.
Dabei schärft man den eigenen Blick, und gemeinsam mit dem Erstellen der eigenen Bilder ist das immer auch eine Form des Wachbleibens in einer Medienumgebung, die mit ihren Bildern um unsere Aufmerksamkeit heischt, deren Bilder aber ständig auf ihren Wahrheitsgehalt und eine (kommerzielle, ideologische …) Absicht befragt werden müssen. Wobei ich mich hier ganz klar distanzieren will von Leuten, die simple Schlagworte und Argumente verwenden, wie etwa „Systemmedien, die uns ihre Meinung aufzwingen wollen“.
Geben Sie sich die Zeit, die Sie wollen oder brauchen.
Was auch ein Thema ist
Heutige Trends in der Hobby- und Profi-Fotografie zielen gerade auch bei der Natur- und Landschaftsfotografie immer wieder in die Richtung von möglichst spektakulären Fotos – das Ziel ist es, den besten Eyecatcher zu kreieren: mit Hilfe der Technik, etwa extremen Weitwinkelobjektiven und Einsatz von Drohnen, und mit Hilfe der Bearbeitung, etwa übertriebenem, unnatürlichem Colorgrading oder dem Verwenden von „typischen“ Software-Filtern etc.
Wie bei allen Modetrends kommt dabei aber oft heraus: ein Einheitsbrei. Und man kann auch hier eine Art Wettbewerb feststellen, überspitzt gesagt: Wer schafft es, dem Trend am schnellsten nachzueifern und die im Web verbreiteten Blaupausen am besten zu imitieren und dabei den eigenen fotografischen Zugang am gründlichsten zu vergessen? Das erfüllende Gefühl, selbst kreativ gewesen zu sein, wird dabei ersetzt mit der Bestätigung, dem allgemeinen Geschmack genügt zu haben. Auch sehr namhafte und extrem gute Fotografen tappen in diese Falle. Das ist absurd, weil die Ergebnisse als „originell“ dargestellt werden, und vor allem schade, denn die Fotografie kann viel mehr als nur die Welt mit immer neuen Bildern der gleichen Art zu versorgen.
Und natürlich spielt gerade auch in der Natur- und Landschaftsfotografie die technische Ausrüstung eine zentrale Rolle, denn nur mit dem neuesten, schärfsten, superweitwinkeligsten, zoomstärksten Objektiv und mit der aktuellsten Kamera mit den meisten Megapixeln kann man die besten Bilder machen – oder vielleicht ist das doch nicht alles ganz so wichtig …?